Lumpy Skin Disease (LSD): Neue Ausbrüche in Europa – erhöhte Wachsamkeit in Deutschland erforderlich
Die epidemiologische Lage zur Lumpy Skin Disease (LSD) in Europa hat sich in den vergangenen Tagen deutlich verschärft: Am 23. Juni 2025 wurden neue Ausbrüche auf Sardinien und in der Lombardei (Norditalien) gemeldet. Der betroffene Betrieb in der Lombardei, Provinz Mantua, liegt nur rund 175 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
Nur wenige Tage später, am 30. Juni 2025, wurde erstmals ein Fall in Frankreich im Département Savoie, einer Region an der italienischen Grenze und auch nahe der Grenze zur Schweiz bestätigt. Die betroffenen Betrieben werden gekeult, und es werden Sperrgebiete eingerichtet, in denen die Verbringung von Rindern untersagt ist. Betroffen von den Einschränkungen in Frankreich sind auch Teile der Départements Haute-Savoie, Ain und Isère.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen besteht ein reales Risiko, dass das Virus auch nach Deutschland eingeschleppt wird. Maßnahmen zur Verhinderung einer Einschleppung, aber auch zur Früherkennung durch Abklärungsuntersuchungen müssen daher weiter verstärkt werden.
Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die ausschließlich Rinder, Zebus und Büffel betrifft. Typische Krankheitsanzeichen bei betroffenen Tieren sind plötzlich auftretendes Fieber, knotige Hautveränderungen (sogenannte Noduli), vor allem im Bereich von Kopf, Hals, Rücken und Euter, sowie geschwollene Lymphknoten. Auch Nasen- und Augenausfluss, Fressunlust, allgemeine Schwäche und ein Rückgang der Milchleistung sind häufige Symptome. Die Krankheit kann zu erheblichen Tierverlusten und Produktionsausfällen führen.
Angesichts der aktuellen Lage ist es entscheidend, dass Tierhaltende sowie Tierärztinnen und Tierärzte derzeit besonders wachsam mit Hinblick auf mögliche LSD Symptomatik in Rinderbeständen sind. Bei Verdacht auf LSD sollte umgehend das zuständige Veterinäramt informiert werden, um eine rasche Untersuchung und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einzuleiten.
Übertragen wird das Virus vor allem durch blutsaugende Insekten. Auch mit Speichel kontaminiertes Futter oder Wasser, kontaminiertes Werkzeug oder Personal kommen als Infektionsquellen infrage.
Laut einer qualitativen Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ist für die Ausbreitung der Rinderseuche über größere Distanzen hauptsächlich der Transport infizierter Tiere verantwortlich, während auf lokaler Ebene wahrscheinlich in den meisten Fällen Arthropoden, insbesondere blutsaugende Insekten
verantwortlich seien. Hier gebe es jedoch große Wissenslücken
.
Weitere Informationen des FLI finden Sie hier. -externer Link-
Daher gilt es, Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten und auf Schutz vor Vektoren zu achten. Behörden und Tierhalter sind aufgerufen, wachsam zu bleiben und Verdachtsfälle unverzüglich zu melden. Nur durch eine frühzeitige Erkennung und konsequentes Handeln kann eine Ausbreitung des Virus wirksam verhindert werden.
Wir bitten um Beachtung.